lundi 9 juin 2008

masterarbeit Camille: Positiv und Negativ. Die photographische Umkehrung am Anfang der photographie (1830-1855)

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften

Institut für Europäische Kunstgeschichte (IEK)

Sommersemester 2008

Kolloquium

Dozent: Prof. Dr. Gerd Blum

Referentin: Camille Siebert

Datum: 15. Mai 2008

« Positiv und Negativ.

Die photographische Umkehrung am Anfang der Photographie

(1830-1855) »

Nach dem Artikel: FRIZOT, Michel : L’image inverse. Le mode négatif et les principes d’inversion en photographie, in Etudes photographiques, November 1998, S. 51-71.

Aktuelle Definition des Negatives :

Als Negativfilm bezeichnet man einen fotografischen Film, dessen Farben oder Grauwerte in den umgekehrten Abstufungen aufgezeichnet und entwickelt werden. Durch die erneute Farbumkehr bei der Entwicklung der Abzüge ergibt sich ein farb- und tonwertrichtiges Bild. Negativfilme gibt es in allen Aufnahmeformaten.

Die Wörter Positiv und Negativ wurden 20. Februar 1840 von John Herschel, der mit Talbot arbeitet, vorgestellt und kommen aus dem Bereich der Elektrizität.

Hauptdaten und Erfinder der Photographie:

- 13. Jahrhundert - Renaissance: Der Name Kamera leitet sich vom Vorläufer der Fotografie, der Camera obscura („Dunkle Kammer“) ab, die bereits seit dem 11. Jahrhundert bekannt ist und Ende des 13. Jahrhunderts von Astronomen zur Sonnenbeobachtung eingesetzt wurde.

- 1826 wurde die erste Fotografie (Point de vue depuis une fenêtre au Gras, Austin, Texas) durch Joseph Nicéphore Nièpce (1765-1833) im Heliografie-Verfahren angefertigt.

- 1835 erfand der Engländer William Fox Talbot (1800-1877) das Negativ-Positiv-Verfahren. Auch heute werden noch manche der historischen Verfahren als Edeldruckverfahren in der Bildenden Kunst und künstlerischen Fotografie verwendet.

- 1837 benutzte Louis Jacques Mandé Daguerre ( 1787-1851) ein besseres Verfahren, das auf der Entwicklung der Fotos mit Hilfe von Quecksilber-Dämpfen und anschließender Fixierung in einer heißen Kochsalzlösung oder einer normal temperierten Natriumthiosulfatlösung beruhte. Die auf diese Weise hergestellten Bilder, allesamt Unikate auf versilberten Kupferplatten, wurden als Daguerreotypien bezeichnet

- 1851 wurden fünf Fotografen, Édouard Baldus, Gustave Le Gray, Henri Le Secq, Hippolyte Bayard und Auguste Mestral von der Kommission für Denkmalspflege beauftragt, Fotografien von historischen Gebäuden zur Erfassung als Monument historique anzufertigen. Es ist die so genannte Mission Héliographique.

- 1854 ging die Société Héliographique in die heute noch existierende Société française de photographie (SFP) über.

Problematik und Themen :

Am Beginn der Photographie, wird der Negativ als Negation und Gegensatz des Prinzipes der Photographie : die Natur zu reproduzieren. Es ist für Niepce zum Beispiel ein Ausfall. Dann werden sich die Pionieren den neuen Eigenschaften dieser Maschine bewuβt: es ist eine neue Art der Wahrnehmung der Realität, nach ihren eigenen Bedingungen, die sich von denen des menschlichen Augen unterschieden. Vielleicht existiert kein absolute Wirklichkeit, nur verschiedene Arte der Wahrnehmung.

Der Sinn der Forschung auf dem Negativ, deren Unterscheidung von der menschlichen Wahrnehmung in den Werke den Pionieren so klar scheint, ist es zu betrachten, wie diese ersten Künstler der Photographie diese „neue Realität“ akzeptieren und verstehen. Inwiefern benützen sie es, um negative Bilder zu schaffen, die als schönen Bilder, vom Mensch und Maschine geschafft gelten ?

Was ist zu dieser Zeit eine Photographie ? Ist es ein Negativ oder ein Positiv ? Welche sind die neuen Begriffe die hier erscheinen und wie werden sie beschreibt ?

Da die Photographie die Darstellung der Realität ohne Veränderung sein soll, was ist wirklich die Realität ? Ist es was unsere Augen sehen oder was die Kamera sieht ? Wie hilft der Negativ einer neuen Verständnis dieser Begriffe ?

Litteraturverzeichnis:

BUERGER, Janet : The era of the french calotype, International Museum of Photography, George Eastman House, 1982.

FRIZOT, Michel (Hg.) : Neue Geschichte der Fotografie, Paris, 1998.

FRIZOT, Michel : L’image inverse. Le mode négatif et les principes d’inversion en photographie, in Etudes photographiques, November 1998, S. 51-71.

GRAY, Michael (Hg.) : First photographs. William Henry Fox Talbot and the birth of photography, New York, 2002.

JAMMES, André und Marie-Thérèse : Niepce to Atget. The first century of photography, from the collection of André Jammes. Katalog zur Ausstellung in The Art Institute of Chicago, 16. November 1977 bis 15. Januar 1978.

JAMMES, André und JANIS PARRY Eugenia : The art of french calotype, Princeton, 1983.

JAMMES, André und SOBIESZEK, Robert : French primitive photography. Katalog zur Ausstellung « French Primitive photography », Alfred Stieglitz Center, Philadelphia, 17. November bis 28. Dezember 1969.

JAMMES, André : William H. Fox Talbot. Ein grosser Erfinder und Meister der Photographie, Luzern, 1972.

LEMAGNY, Jean-Claude und ROUILLE, André (Hg.) : Histoire de la photographie, Paris, 1986.

PARRY JANIS, Eugenia und SARTRE, Josiane : Henri Le Secq. Photographe de 1850 à 1860. katalog zur Ausstellung « Henri Le Seq, photographe de 1850 à 1860 », 23. September bis 30. November 1986, Bibliothèque des Arts Décoratifs, Paris.

SCHAAF, Larry : The photographic art of William Henry Fox Talbot, Princeton, 2000.

SCHAAF, Larry : Out of the shadows. Herschel, Talbot and the invention of photography, New Haven, 1992.

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